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Kreditversicherung

Stimmung in der Wirtschaft

Deutliches Wachstum prognostiziert

Die Weltwirtschaft befindet sich auf einem guten Weg. Das konstatiert Coface, ein internationaler Kreditversicherer, für die Zukunft und prognostiziert ein Wachstum von mehr als drei Prozent für die Weltwirtschaft im laufenden Jahr. Allerdings steht diese Vorhersage auch unter dem Licht dreier Risikofaktoren, die sich negativ auf das Weltwirtschaftswachstum auswirken können: die sogenannte Überhitzung in einigen Ländern, die relative Instabilität in einigen Entwicklungsländern und die Situation der Banken in Asien, vor allem in China. Damit setzt sich der positive Trend der letzten Jahre fort. Allein in 2017 verringerte sich die Anzahl der Länder mit einer Rezession von 25 auf nur noch 13. Hier setzten die Kreditversicherer bei ihren Prognosen insbesondere auf die Entwicklungsländer, die für sich genommen ein Wachstum von 4,6 % zu erwarten haben. Allerdings könnte dieses Wachstum durch die soziale Instabilität in einigen Entwicklungsländern nachteilig beeinflusst werden. Zum positiven Trend in der Wirtschaft gehört auch die rückläufige Zahl von Insolvenzen.

Anzahl der Insolvenzen in Industrieländern ist rückläufig

Allein für Deutschland betrachtet ist die Zahl der Insolvenzen im siebten Jahr in Folge rückläufig. So wurden im Jahr 2017 116.000 Insolvenzen in der Bundesrepublik Deutschland verzeichnet. Im Vergleich dazu: Im Jahr 2016 waren es noch 122.600. Die Ursachen für den positiven Trend sind die Rahmenbedingungen für Unternehmen und Verbraucher, die durchweg positiv sind. Steigende Einkommen und sinkende Arbeitslosenzahlen sowie die preisgünstigen Kosten für Kreditfinanzierungen begünstigen diese Entwicklung. Für die Insolvenzgläubiger betrug die durchschnittliche Schadenssumme je Insolvenz etwa eine Million Euro.

Wirtschaft in Großbritannien gegenläufig

Besonders negativ fällt die Wirtschaftsentwicklung in Großbritannien im Vergleich dazu aus. Das Risiko von Insolvenzen hat sich im Vereinigten Königreich deutlich erhöht. Es wird eine Steigerung von vier Prozent angenommen. Dieser Trend wird durch die Insolvenzzahlen in 2017 bestätigt. Allein im ersten halben Jahr 2018 meldeten knapp 8.000 britische Firmen Insolvenz an und damit 1,7 % mehr als im gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Durchaus mit Auswirkungen auf deutsche Unternehmer. Diese sollten insbesondere die Bonität ihrer Abnehmer aus dem Vereinigten Königreich im Auge halten. Der Brexit ist natürlich der Grund für diese negative Entwicklung. Die Bedingungen für Unternehmen als auch für Verbraucher haben sich deutlich verschlechtert. So haben sich die Importe für England, Schottland und Co. verteuert.

 

Neue Freihandelsabkommen der EU: Chancen und Risiken für Exporteure

Der Kreditversicherer Atradius sieht bei den aktuellen EU-Verhandlungen hinsichtlich neuer Handelsabkommen großes Geschäftspotenzial für die produzierenden Industrien in Europa. Sollten die  Vereinbarungen mit Japan, den Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay), Mexiko, Singapur und Vietnam gemäß dem derzeitigen Stand in Kraft treten, würde das vor allem der hiesigen Automobilbranche, dem Maschinenbausektor sowie der Chemie- und Pharmaindustrie zusätzliche Absatzchancen eröffnen. Bauunternehmen und Anbieter von Konsumgütern könnten ebenfalls profitieren. Das geht aus der jüngsten Analyse des Economic Research Departments von Atradius hervor. Gleichzeitig weist der Kreditversicherer aber auch auf das zum Teil hohe Risiko von Zahlungsausfällen in mehreren Ländern hin, mit denen im Moment an neuen Handelsabkommen gearbeitet wird.

„Japan, die Mercosur-Staaten, Mexiko, Singapur und Vietnam bieten europäischen Exporteuren enorme Möglichkeiten für zusätzliches Geschäft. Gerade deutsche Anbieter mit ihren international anerkannten Produkten können vom Abbau von Handelsbarrieren mit diesen Nationen profitieren“, sagt Dr. Thomas Langen, Senior Regional Director Deutschland, Mittel- und Osteuropa von Atradius. „Das Erschließen neuer Märkte birgt aber auch erhebliche Risiken für Firmen, insbesondere wenn sie noch keine Erfahrungen mit dem Zahlungsverhalten vor Ort haben. Als weltweit zweitgrößter Kreditversicherer mit mehr als 90 Jahren Erfahrung unterstützen wir Unternehmen dabei, auch auf neuem Terrain sichere und profitable Geschäfte zu machen, indem wir ihre Abnehmer prüfen und Forderungen decken.“

Vielfältige Chancen für Europas Industrie

Bei den aktuellen Verhandlungen der EU geht es unter anderem um die Reduzierung von Zöllen sowie um die Einführung von neuen beziehungsweise weiteren, bilateral geltenden Standards und Regularien.

Die Einigung, die die EU im Dezember 2017 mit Japan erzielt hat und die im Sommer dieses Jahres ratifiziert werden soll, erleichtert zahlreichen produzierenden Industrien (Automobil, Chemie, Pharma, Maschinenbau und Konsumgüter), der Lebensmittel- und der Baubranche in Europa den Zugang zum Markt in Fernost. Japan gilt aktuell als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einem Bruttoinlandsprodukt von umgerechnet 4,6 Billionen Euro und 127 Millionen Einwohnern.

Das so genannte Mercosur-Staaten-Abkommen würde vor allem europäischen Automobil-, Chemie- und Maschinenbauunternehmen Vorteile im internationalen Wettbewerb verschaffen. Die EU und die Mercosur-Länder beabsichtigen, die Verhandlungen bis Ende dieses Jahres abzuschließen. Bislang sind die südamerikanischen Märkte relativ abgeschlossen und weisen hohe Hürden für Exporteure auf. Mit einem Abkommen würde sich den hiesigen Firmen ein Markt mit einem Gesamtvolumen von derzeit 2,6 Billionen Euro weiter öffnen.

Im Jahr 2000 hat die EU eine Vereinbarung mit Mexiko getroffen, die hauptsächlich Geschäfte mit industriellen Gütern umfasst. Dieses Abkommen soll jetzt erweitert werden, unter anderem um Agrar- und Lebensmittelprodukte, Dienstleistungen und staatliche Aufträge. Darüber hinaus ist geplant, in die neuen Verträge weitere Arbeitsrecht- und Umweltstandards mit aufzunehmen. Für europäische Automobilfirmen wird es dadurch attraktiver, in Produktionsstätten in Mexiko zu investieren. Auch im mexikanischen Energiesektor würden sich für europäische Unternehmen Chancen ergeben, außerdem im Bausektor.

Im  Freihandelsabkommen mit Singapur, welches noch durch die einzelnen EU-Mitglieder ratifiziert werden muss, geht es um die Erweiterung der Geschäftsmöglichkeiten der Branchen Finanzen, Dienstleistungen, Transport und Telekommunikation auf beiden Seiten.

2016 hat die Europäische Union die Verhandlungen mit Vietnam über den weitreichenden Abbau von Handelsbarrieren erfolgreich abgeschlossen. In diesem Sommer soll der Vertragsentwurf dem EU-Rat und dem EU-Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden. Das Abkommen erleichtert vor allem der chemischen und pharmazeutischen Industrie, den Herstellern von Konsumgütern, Lebensmittelanbietern sowie Maschinenbaufirmen den Marktzugang in Vietnam. Derzeit importiert der südostasiatische Staat jährlich Waren im Wert von 9,6 Milliarden Euro aus der EU. 

Hohe Zahlungsrisiken in Argentinien, Brasilien und Vietnam

Angesichts der intensiven Ausarbeitung von Handelsabkommen verweist Atradius auf erhebliche Zahlungsrisiken in vielen Ländern, mit denen die EU derzeit verhandelt. Laut der Risikoprüfer des Kreditversicherers bestehen bei Geschäften mit Unternehmen in Argentinien große Unsicherheiten für Lieferanten und Dienstleister. Das Land befindet sich in einer unsicheren wirtschaftlichen Erholungsphase und könnte kurzfristig wieder in einem Abwärtstrend geraten, unter anderem aufgrund der anhaltend hohen Inflation. Zudem sind die Möglichkeiten von Präsident Mauricio Macri eingeschränkt, den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen politisch gegenzusteuern, da er für Reformen die Zustimmung der Opposition benötigt. 

Auch bei Geschäften mit Abnehmern in Brasilien rät Atradius Exporteuren dazu, sich vorab ein genaues Bild von Zahlungsrisiken zu machen. Das Insolvenzvolumen am Zuckerhut ist zwar im Zuge der wirtschaftlichen Erholung seit 2015 gesunken, jedoch befindet es sich immer noch auf einem sehr hohen Level im Vergleich zu anderen Schwellenmärkten. Hinzu kommen die anhaltenden politischen Unsicherheiten infolge des Petrobas-Skandals. 

Vietnams Wirtschaft werden für die nächsten Jahre solide Wachstumsraten prognostiziert. Das Risiko, einen Zahlungsausfall zu erleiden, ist jedoch in der südostasiatischen Republik weiterhin beträchtlich. Exporteure sehen häufig Korruption. Ein großer Teil der Unternehmen des Landes ist in Staatsbesitz und finanziell nur schwach ausgestattet. Weiterhin leidet der Bankensektor unter einer hohen Last durch notleidende Kredite.

Hintergrund: Europäische Union forciert Freihandelsabkommen

„Die Europäische Union hat in den vergangenen Monaten die laufenden Verhandlungen von Handelsabkommen mit mehreren Partnerländern intensiviert, um die Abschlüsse zu beschleunigen“, sagt Dr. Thomas Langen. „Hintergrund sind zunehmende Unsicherheiten angesichts des protektionistischen Kurses der USA. Nichtsdestotrotz gehen wir davon aus, dass das weltweite Handelsvolumen weiterhin hoch bleibt und sich in unmittelbarerer Zukunft vielfältige Wachstumschancen für exportierende Unternehmen ergeben.“

 

Risikomanagement für einen starken Mittelstand

Ob Dienstleistungen erbracht oder Waren auf Rechnung ausgeliefert werden – jeder Auftrag ist zunächst ein ungesicherter Warenkredit. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können bei Zahlungsausfällen schnell selbst in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Gleichzeitig möchte man jeden Kunden oder Auftrag annehmen und komfortable Zahlarten wie z.B. den Kauf auf Rechnung anbieten. Um den Spagat zwischen der Vermeidung von Zahlungsausfällen auf der einen und schnellen Geschäftsabschlüssen auf der anderen Seite zu meistern, brauchen auch Mittelständler ein  Risikomanagement, das ihnen schnell valide Informationen zu ihren Geschäftspartnern liefert.

Bonitätsauskünfte für das Geschäft mit Unternehmen                            

Beim Geschäft mit gewerblichen Kunden oder Selbstständigen ist die Annahme weit verbreitet, dass sich der Aufwand einer Risikoprüfung nicht lohnt, zumal oft nicht bekannt ist, woher man die hierfür relevanten Informationen beziehen kann. Hier bieten Wirtschaftsauskünfte der SCHUFA objektive Informationen in Echtzeit, die sich in bestehende Prozesse integrieren lassen. Denn zwischen der ersten Anfrage eines potenziellen Kunden und der Entscheidung für oder gegen die Aufnahme einer Geschäftsbeziehung, der Vergabe eines Zahlungsziels oder der Entscheidung, Rechnungskauf anzubieten, sollte idealerweise nur wenig Zeit vergehen, sonst besteht das Risiko, dass der Kunde den Kaufvorgang abbricht. Diese schnellen Entscheidungen sind nur möglich, wenn Auskünfte in Echtzeit von der Auskunftei übermittelt werden und somit bereits während des Kaufvorgangs zur Verfügung stehen. Dabei kommt es auf hohe Trefferquoten bei der Suche ebenso an, wie auf die sofortige Bewertung des Kundenrisikos.

Wirtschaftsauskünfte mit Menschenkenntnis                                                  

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Die SCHUFA kann aktuell zu 5,3 Millionen registerlich geführten Unternehmen, Kleingewerbetreibenden und Selbstständigen valide Auskünfte liefern. Darüber hinaus enthält die SCHUFA-Personendatenbank Informationen zu 67,5 Millionen Privatpersonen. Informationen aus der Unternehmensdatenbank können mit Bonitätsinformationen zur Unternehmensführung aus der Personendatenbank kombiniert werden. Dies liefert bei Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitern wertvolle Erkenntnisse zur Bonität des Unternehmens, denn das private Finanzverhalten von Entscheidern und Inhabern kann die Finanzen des Unternehmens erheblich beeinflussen. Ein neu gegründetes Unternehmen zum Beispiel ist in der Regel ohne Negativmerkmale, das gilt aber nicht immer für die Personen, die es führen. Hat es hier z.B. Insolvenzen gegeben, sollte man dies als Geschäftspartner wissen. Mit den Wirtschaftsauskünften der SCHUFA können auch kleine Unternehmen und Neugründungen zuverlässig und in Echtzeit überprüft werden - für Mittelständler ein entscheidender Vorteil. So können sie den Kunden schnelle Geschäftsabschlüsse bieten und gleichzeitig ihr Ausfallrisiko minimieren.

Ein Beitrag von Daniel Wiedemann, Vertriebsleiter Handel Süd, SCHUFA Holding AG

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